Digitale Betriebsarten

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In den digitalen Betriebsarten bin ich seit Mai 2001 aktiv. Anfangs stand ich zwangsläufig vor der Frage, welche Software für mich am besten geeignet ist. Die "Hardware"-Frage war schnell geklärt, ein Artikel in der CQDL (Heft 1/2001, S. 38 und Heft 2/2001, S. 116) war hier sehr hilfreich. Seitdem verwende ich MixW2 für die digitalen Betriebarten und als Logprogramm. Ich verwende die Version 2.19 weiterhin, obwohl es aktuellere Versionen gibt. Die Version 2.19 hat den Vorteil auch von einem USB-Stick aus zu laufen.

Im folgenden eigene Erfahrungen, die auch anderen den Einstieg in dieses Gebiet erleichtern helfen und mit denen ich auf einige Besonderheiten hinweisen möchte. Eine sicherlich unvollständige, aber aktuelle Liste mit Software im Internet habe ich auch aufgestellt. Gewährleistungsfragen siehe Impressum.

Seit einigen Jahren gibt es WSJT-X, das neben den neuen Betriebsarten FT8, JT4, JT9, JT65, QRA64 und ISCAT auch MSK144 und WSPR implementiert. WSJT-X deckt alle von K1JT entwickelten Betriebsarten für Lang-, Mittel-, Kurz-, Ultrakurz- sowie Zentimeterwelle, inklusive der für Erde-Mond-Erde bevorzugten JT65 und QRA64 sowie der optimierten Betriebsart JT4, ab (Wikipedia). Anschließend auch FT8-Bilder.


  1. Digitale Signale im "Wasserfall"
  2. Verwendete Hardware
  3. N1MM+ mit IC7600 und FT991A
  4. Software im Internet
  5. Alleskönner MixW
  6. SSTV
  7. Zur Homepage

Digitale Signale im "Wasserfall"


PSK31

PSK62

PSK125


8

PSK500
Die drei oberen Bilder zeigen die PSK-, besser BPSK-Signale, die von vielen Programmen erzeugt und empfangen werden. Üblich ist PSK31, aber es gibt schon einen Contest in PSK62.

Kaum bekannt sein dürfte, dass man mit MixW2 fast beliebige Geschwindigkeiten einstellen kann. Der Inhalt der drei oberen Spuren enthält jeweils die Vorstellung in einem Standard-QSO. Der Inhalt der PSK500-Spur entspricht dem Inhalt einer DIN-A4-Textseite.


RTTY
Immer noch beliebt und Betriebsart vieler Conteste

MFSK16
erlaubt auch die Übertragung von Bildern. Der Beginn der Spur - unten - enthält Text, der obere Teil den Anfang eines Bildes



HELL

THROB1

THROB4


Die auffallend melodische Betriebsart THROB hört man in den Geschwindigkeiten 1t/s, 2t/s und 4t/s. Andere Geschwindigkeiten lassen sich mit MixW2 nicht einstellen.

MT63
findet man manchmal auf 14.109MHz

Neben der gezeigten Bandbreite lassen sich mit MixW auch Signale mit Bandbreiten von 500Hz und 2kHz senden und empfangen. Sogar sehr schwache Signale, die im Wasserfall kaum noch sichtbar sind, lassen sich dekodieren - vorausgesetzt, Sender und Empfänger sind sehr frequenzstabil und exakt auf die gleiche Frequenz eingestellt.


Olivia
Man findet die sehr melodischen Signale insbesondere auf dem 20m-Band auf den Frequenzen 14,101.500 bis 14,108.500 MHz jeweils im Abstand von 1 kHz. Üblicherweise ist das Signal 1kHz breit und beinhaltet 32 Töne. Mit MixW 2.16b8 kann man Olivia senden und empfangen.

Die Übertragungssicherheit ist sehr hoch. Nach einem CQ-Ruf kann man sogar sehr schwache anrufende Stationen noch einwandfrei lesen, die auf Bildschirn kaum zu sehen und akustisch kaum wahrmehmbar sind. Allerdings ist dies eine langsame Betriebsart, die viel Zeit für ein QSO verlangt.


CONTESTIA
Üblich sind 4 Töne bei einer Bandbreite von 200 Hz. Man soll die Signale auf 14MHz hören können.


RttyM
Üblich sind 8 Töne bei einer Bandbreite von 250 Hz.


Domino
Man kann sie mit dem Programm MULTIPSK senden und empfangen.

Die Bandbreite ist etwa schmaler als bei MFSK16, auf dessen Bandbreite der Cursor im Bild eingestellt ist.

Der Vollständigkeit halber hier noch ein SSTV-Signal. MixW2 kann alle gängigen Varianten senden und empfangen. Das Bild zeigt die Signale im M(artin)1-Modus.



WSJT betreibt man am angenehmsten mit zwei Bildschirmen. Auf dem Hauptbildschirm liegt das Programm, auf dem zweiten Bildschirm der Wasserfall:


Verwendete Hardware


Meine Station bestand jahrelang aus einem Pentium III mit 667-MHz-Taktfrequenz mit dem ich den Transceiver (FT990) galvanisch gekoppelt habe. Den Transceiver habe ich mit der Vox gesteuert. Dazu habe ich mir die Anschlüsse auf Steckleisten unter den Geräten gelegt: Links im Bild liegen die Anschlüsse des IC821H. In der Mitte die Anschlüsse des Rechners (mic in, Speaker oder rf out). Rechts die rückseitigen Anschlüsse des FT 990 (mic in, RF out). Die Leiste hat drei Anschlüsse, weil zwischen zwei Chinch-Buchsen ein Spannungsteiler 100K/1K zum Abschwächen des Signals vom Transceiver zum Mikrofoneingang des Rechners liegt. Will man digitale Signale senden, muss man das Mikrofon am FT 990 abschrauben, denn die Eingänge liegen parallel.
Eleganter ist natürlich galvanische Trennung und die Steuerung des Transceivers über die PTT. Hierzu gibt es fertige Bausätze und Bauanleitungen im Internet.

Neuerdings betreibe ich einen Icom IC 7600, mit dem ich den Rechner problemlos per USB steuere. Die obigen Ausführungen sind aber sicherlich weiterhin für alle Anfänger von Interesse.

Auf dem Nachbargrundstück betreibe ich ebenfalls eine Station. Dort kann ich verschiedene Antennen testen. Der Transceiver ist ein FT 991 A. WSJT X und N1MM+ funktionieren einwandfrei. Für MixW2 suche ich noch die CAT-Einstellung. Vielleicht kennt jemand die Einstellung. Unten die Einstellung für den IC 7600 und den FT 991 A.


N1MM+ mit IC 7600 und FT 991 A

An beiden Stationen verwende ich den WinKey. Der IC 7600 verfügt auf der Rückseite einen weiten Key-Anschluss. Der FT 991 A verfügt nur über einen Anschluss vorn. Man kann den KEYer aber am WinKey anschließen. Beide Stationen sind per USB mit den Rechnern verbunden. Hierzu muss man den Treiber für die COM-Schnittstellen installieren.

Hier die "Settings" für den IC 7600 und den FT 991 A. Unter "Hardware" (Tabellen 2 und 3) sind die COM-Schnittstellen einzustellen. Wichtig ist, dass die "Speed" mit der Einstellung im Transceiver übereinstimmt.

Beim Betrieb sind folgende Effekte aufgetreten:
- Ich verwende auch WSJT-X. Beim Wechsel zwischen WSFT-X und N1MM+ kommt am FT 991 A die Meldung "COM 5 wird von einem anderen Programm belegt". Abhilfe: Programm oder Rechner neu starten.
- Keine Sendeleistung: Abhilfe USB-Anschlüsse wechseln.
- Keine Sendeleistung in CW: FT 991 A "BK in" einschalten!

Um die Screenshots vergrößern zu können, ist es zweckmäßig, die Navigationsleiste auszuschalten: hier

IC7600

FT 991 A

Nebenstehend eine Anweisung für die Verbindung von Logs.

Nebenstehend eine Tabelle mit den Einstellungen für den FT 991 A, die ich im Internet gefunden habe, als ich N1MM+ zum laufen bringen wollte. Die wohl einzige wichtige Einstellung ist die "Speed", - 031 - siehe oben.


Software im Internet

Im Internet findet man Software für jede digitale Betriebsart. Wer für jede Betriebsart eine maßgeschneiderte Software verwenden verwenden möchte, kann diese unter folgenden Adressen herunterladen:

Unter "Auf den Bändern" mein persönlicher Eindruck, wie oft die Software verwendet wird.

Programm Betriebsarten Anmerkungen Auf den Bändern
Digipan PSK31, PSK63 Schreibt alle Spuren im Empfangsbereich Weit verbreitet
DX4WIN PSK31 Logging-Software mit PSK31 Gelegentlich
DXpsk Bitte reinsehen
feldnew8 Extrem schmalbandige Betriebsart. Von G3PPT. Reflexion auf 144MHz an Flugzeugen Noch nicht gehört
fldigi Alle gängigen Betriebsarten Logprogramm, Windows, auch Linux Noch nicht gehört
HamScope PSK31, RTTY, ASCII, MFSK16, Packet, CW Viele Spuren gleichzeitig, MMTTY und Yplog vor HamScope und MMTTY installieren. Oft zu hören
HRD - DM 780 Kann wohl (fast) alle digitale Betriebsarten Auch schon gesehen, ein Tool von HRD
MixW Alle digitalen Betriebsarten Siehe unten Meist verwendet
MMSSTV SSTV
MULTIPSK Sehr viele Betriebsarten, auch Olivia und Domino. Deutsche Hilfe. Selten
Stream MFSK16, MFSK8, PSK125F, PSK63F, PSK31 Selten
TrueTTY RTTY, ASC II, PSK31, BPSK63, SITOR, NAVTEX usw. Noch nicht gehört
W1SQLPSK PSK Link enthält weitere Software Noch nicht gehört
WinPSK BPSK, QPSK, PSK63 Man hört es
Neu!
WSJT FT8 und andere! Aktuell häufigste Betriebsart
JTDX FT8 und andere! Alternativ zu WSJT X Aktuell häufigste Betriebsart


Alleskönner MixW2

Für diejenigen, die möglichst in allen Betriebsarten aktiv sein wollen und auch schnell die Betriebsart wechseln wollen, ist MixW2 die "eierlegende Wollmilchsau". Es unterstützt SSB, AM, FM, CW, BPSK31 (63, 125), QPSK31, FSK31, RTTY, Packet (HF/VHF), Pactor (nur RX), AMTOR (FEC), MFSK (mit Übertragung von Bildern), Hellschreiber, Throb, Fax (nur RX), SSTV und MT63 sowie Olivia, Contestia und RttyM. Herunterladen kann man sich das Programm bei http://www.mixw.de/aktuell.htm.

Das Programm hat auch eine sehr gute Logbuch-Funktion und bietet für die Teilnahme an Contesten allen Komfort. Dazu mehr in weiteren Kapiteln. Ausführlich ist das Programm in einem Artikel von Rudolf Piehler, DL3AYJ, in der "Funkamateur", Heft 2, 2002, beschrieben. Der obige Link geht auf seine Homepage. Über Rudolf kann man sich das Programm auch freischalten lassen, denn das Programm ist kostenpflichtig.

Die "Hilfe"-Datei im Programm ist zwar für die Installation des Programms nötig, hilft aber nicht wirklich weiter in der Anwendung des Programms. Hilfe findet man unter vielen Adressen im Internet, aber insbesondere bei http://www.qsl.net/k6ix, leider nur in englisch.

Die Oberfläche des Programms:


MixW32 und Digipan wurden parallel entwickelt. MixW2 ist das Resultat aus beiden Programmen.

Wegen der Vielfalt der Möglichkeiten ist MixW2 nicht ganz einfach zu bedienen. Je mehr man sich aber mit dem Programm beschäftigt, desto mehr lernt man es schätzen! Mehr hierzu unter "MixW2 - Das Log" und "MixW2 - Im Contest".


SSTV

Für SSTV habe ich zunächst JVCom32 verwendet.


Das Programm arbeitet mit der Soundkarte völlig problemlos. Die Bedienung ist einfach. Es bietet viele Möglichkeiten zur Gestaltung der Bilder.

Weitere SSTV-Software, die ich allerdings nicht verwendet habe:

MMSSTV
Mscan
Chroma PIX

Hier zwei Bilder von meinem ersten SSTV-QSO:


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Zuletzt geändert: 05.02.2023